Welche Kammerweite braucht mein Pferd?

Welche Kammerweite braucht mein Pferd?

Welche Kammerweite braucht mein Pferd?

Diese Frage wird uns häufig gestellt, und wir verstehen, dass unsere Antwort oft nicht die erhoffte Klarheit bringt. Warum ist das so? Es gibt einige wichtige Faktoren, die die Wahl der richtigen Kammerweite beeinflussen.

 

1. Die Kammerweite misst nur die Breite des Kopfes

Die Kammerweite beschreibt, wie viel Platz der Widerrist seitlich hat, nicht aber die Breite des Sattels an der Schulter. Die Kammerweite gibt uns aber genau genommen nur die Information ob das Kopfeisen eher v-oder u-förmig ist - ob also die Form des Kopfeisens sich für eine breite oder eine schmale Widerristkappe eignet. Und damit kommen wir schon zum nächsten Punkt:


2. Die Ortweite wird oft mit der Kammerweite verwechselt

Was häufig als Kammerweite bezeichnet wird, ist eigentlich die Ortweite. Diese beschreibt die Distanz zwischen den Ortspitzen des Kopfeisens. Sie muss zur Schulterpartie des Pferdes passen, damit der Sattel bequem und funktional sitzt. Die Zahlen, die im Sattel eingeprägt sind oder, die ihr auf der Rechnung findet, beschreiben immer die Ortweite. Umgangssprachlich hat sich jedoch seit vielen Jahren der Begriff Kammerweite etabliert.


3. Hersteller messen unterschiedlich

Jeder Sattelhersteller hat seine eigene Methode, die Ortweite zu bestimmen. Das liegt daran, dass die Ortspitzen (die Enden des Kopfeisens) je nach Sattelmodell unterschiedlich lang sind. Zum Beispiel ist eine Kammerweite von 27,5 bei Passier breiter als eine 33 bei Prestige. Deshalb ist es wichtig, nicht nur auf die Zahlen zu schauen, sondern auch den Hersteller & das Modell zu berücksichtigen.

 

Fazit: Ob deinem Pferd das Kopfeisen eines Sattels passt, hängt von drei Faktoren ab:

  • der Länge,
  • der Form und
  • der Weite des Kopfeisens.

Eine einzelne Zahl, wie sie oft angegeben wird, reicht nicht aus, um sicherzugehen, dass der Sattel perfekt sitzt.

Unser Tipp: Den Schulterwinkel messen & die Form des Widerristes beschreiben

Wenn du eine präzise und herstellerunabhängige Einschätzung möchtest, miss den Schulterwinkel deines Pferdes, bspw. Mit einem digitalen Winkelmesser. Ausserdem kannst du die Form des Widerristes mit einem Draht abnehmen und auf ein Blatt Papier zeichnen. Hier kannst du sehen ob der obere Bereich des Ristes eher wie ein spitzer, unbeklimmbarer Berg (v-förmig) geformt ist oder ob er ein breites Plateau oben hat (u-förmig.)  Mit diesen Informationen können wir als Sattler die beste Empfehlung für dein Pferd und seinen Sattel geben.

 


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